Andere Länder/ Aktuelle Lage
- Kategorie: Inflation
Aktuelle Lage in Deutschland
Die Deutschen haben immer noch ein Ur-Trauma von der Inflation 1923, sie sind darauf bedacht, die Inflationsrate bei ca. 2% zu halten. Durch den enormen Sparkurs der Europäischen Union ist die Nachfrage nach Gütern stark zurückgegangen, deshalb sind auf dem Gütermarkt mehr Güter vorhanden als es Nachfrage gibt. Dadurch, dass sich der Euro gegenüber dem Dollar stabilisiert hat, gibt es viel Kapital im Land, dazu wird Deutschland international gesehen wieder Vertrauen geschenkt, weshalb Deutschland als Fluchtort für ausländische Investoren gilt. Es wird in Güter mit einem langfristigen Wert, z.B. Immobilien, investiert.Aus diesem Grund steigt die allgemeine Nachfrage nicht an.Auf der Grafik ist zu erkennen, dassdie Inflationsrate seit 2011 abnimmt. 2015 lag sie bei ca. 0.25%. Momentan, im Januar 2016, lag die Inflationsrate bei gerademal 0,1%, d.h. in Deutschland ist eher die Gefahr einer Deflation.
Für die aktuelle Preisentwicklung in Deutschland werden vor allem die sinkenden Ölpreise genannt, da in nahezu jedem Produkt direkt oder indirekt (Transport) Öl ein Bestandteil der Kosten ist.
Fallbeispiel: Deflation in Griechenland
Im Allgemein beschreibt der Begriff der Deflation den Verfall der Preise für Güter, Waren und Dienstleistungen. Inflation beschreibt den Prozess der Geldentwertung, im Gegensatz dazu die Deflation den Prozess der Geldaufwertung.
Wenn die Preise für Güter langfristig sinken, werden Sachvermögen, Güter und Dienstleistungen entwertet. Die Deflation benachteiligt den Schuldner und begünstigt den Gläubiger. In realen Zahlen ausgedrückt muss der Schuldner während einer Deflation mehr für Zinszahlung und Tilgungsraten aufwenden, wobei der Gläubiger der reale Wert der Geldforderung des Gläubigers steigt.
In Griechenland führten Sparmaßnahmen und Kürzungen bei den Sozialleistuungen zu Einkommensverlusten bei Teilen der Bevölkerung, die dadurch ihre Kaufentscheidungen auf einen späteren Zeitpunkt verschoben haben. Um nicht auf den Produkten sitzen zu bleiben, haben die Unternehmen die Produkte günstiger angeboten. Somit sanken die Verbraucherpreise seit März 2014 in Griechenland. Dieses Szenario ist für die Wirtschaft sehr schädlich, da Konsumenten Kaufentscheidungen und Unternehmen Investitionen zurückhalten, um darauf zu warten, dass die Güterpreise noch weiter sinken.